Oma Käthe

Oma Käthes gute Thüringer Küche

Vorbemerkung: Der Thüringer Kloß, heiß begehrter kulinarischer Genuss der Thüringer Küche.

Der geflügelte Spruch: „Ein Sonntag ohne Klöße verlöre sehr an seiner Größe“ wird noch heute in Thüringen gelebt. Ein original Rezept für Thüringer Klöße zu benennen ist allerdings kaum möglich. Weitgereiste Kloßforscher haben bei ihren Streifzügen durch Thüringen festgestellt, dass die wirklichen Originalrezepte für die berühmten Thüringer Klöße nicht nur nach Landkreisen und Ortschaften anders angegeben werden, sondern auch innerhalb der einzelnen Siedlungen, Straßen, Familien auffallend differieren. Es kommt sogar vor, dass ein und dieselbe Hausfrau je nach der Jahreszeit, dem Stand der Ernte, dem eigenen Lebensalter oder den Luftfeuchtigkeitsverhältnissen verschiedene wirkliche Originalrezepte nennt. Jeder um entsprechende Auskunft befragte Thüringer schwört auf sein Rezept.

Insgesamt wurden bislang 18.972 wirkliche und beschworene Originalrezepte für Thüringer Klöße gezählt.

Entscheidend für die Bewertung der Qualität des Thüringer Kloßes ist und bleibt aber der Gast. Das Gasthaus Feuerkugel im Herzen der historischen Altstadt von Erfurt ist seit seiner Eröffnung Anfang vorigen Jahrhunderts für seine Thüringer Klöße über die Grenzen des Landes berühmt. Besucher der Stadt aber auch die Erfurter genießen seitdem die Speisen nach alten Thüringer Rezepten. Seit der Wiedereröffnung der Feuerkugel werden die Thüringer Klöße, nach dem von Generation zu Generation weitergereichten Familienrezept von Oma Käthe zu bereitet. Das Geheimnis diese Rezeptes wird nun etwas gelüftet. Entscheidend für das Gelingen der Klöße ist jedoch nicht das Rezept allein, sondern vielmehr jahrelange Erfahrung des Koches und das richtige Händchen beim Formen der Klöße.

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Chronik der Feuerkugel

1587

Erste urkundliche Erwähnung des Hauses, Eigentümer wurde der durch den Waidkauf zu Wohlstand gekommene Baltzar Stotternheim.

1651

Gastwirt Florian Böttger kauft das Grundstück, welches im Stadtlagerbuche unter „Benedicti & Martini Nr. 111“ geführt wird.

1896

Die Gebrüder Max und Karl Müller erwerben das Anwesen. Es entsteht für geschätzte 40.000 Mark das Haus in seiner heutigen Form.

1897

Eröffnung des „Kaffeehaus Müller“ mit Tanzsaal und Kegelbahn sowie die Nutzung der Alten Synagoge als Vereinszimmer.

1903

Verkauf des Hauses an die Brauerei Gottlieb Büchner AG für 350.000 Mark.

1920

Übernahme der Brauerei Büchner AG durch die Leipziger Riebeck Brauerei. Neuer Pächter in Erfurt wird Willi Anders, der zuvor im Leipziger Hotel „Zur Feuerkugel“ als Page diente.

1926

Umfangreiche Umbauten ließen das Gebäude im neuen Glanz erstrahlen. Der hauseigene Ausschank der Riebeck Brauerei wird nun zum „Gasthaus Feuerkugel“.

1930

Die Polizei verbietet Willi Anders das Hüten von Schweinen im Hinterhof.

1952

Neuer Besitzer wird die Firma „Anders & Co. KG“.

1968

Die HO (DDR-Handelsorganisation) Gaststätten übernimmt die Aufsicht über das Gasthaus „Feuerkugel“ und dem Hotel „Erfurter Hof“.

1989

Sanierung von Gastraum und Erweiterung der Küche.

1997

Schließung der „Feuerkugel“.

2001

Komplettsanierung des gesamten Hauses nach alten Bauplänen.

2002

Am 3. Dezember eröffnet das Gasthaus Feuerkugel im Stil traditioneller Erfurter Gastronomie der Jahrhundertwende.